Unser Glaube

Wir sind eine christliche Kirche, evangelisch-lutherisch geprägt, offen für alle Christinnen und Christen.
Unsere Grundlage ist die Bibel, die wir immer wieder neu verstehen und auf unser Leben beziehen wollen.

Die Erfahrungen der Reformationszeit geben uns dabei eine Richtung vor. Martin Luther hat – im Protest gegen die mittelalterliche Kirche – die Bibel ins Zentrum gestellt. (Text siehe unten) Als ihre Mitte sieht er an «was Christum treibt», d. h., was dem Leben und der Botschaft Jesu Christi entspricht. (Text s. u.) Die Gute Nachricht von der Liebe Gottes für alle Menschen sollen wir hören und glauben. Sie gibt uns die Gewissheit, selber von Gott angenommen zu sein, so wie wir sind.

Es gibt keine weitere Voraussetzung, um Christ zu sein, als Gottes Liebe anzunehmen. Darum können wir als befreite, frohe Menschen leben.

Wichtige Texte sind für uns:
    • Kleiner Katechismus
    • Augsburger Bekenntnis
    • Apostolisches Glaubensbekenntnis
    • Glaubensbekenntnis von Nizäa
    • Leuenberger Konkordie

Orientierung an Jesus Christus

In unserem Leben orientieren wir uns an Jesus Christus. Seine Worte und sein Leben zeigen uns, wie wir glauben können und leben sollen. Seine Botschaft vom Reich Gottes, das schon mitten unter uns gegenwärtig ist, gibt uns Hoffnung.
Darüber hinaus sind wir als getaufte Christinnen und Christen so eng mit Jesus Christus verbunden, dass der Apostel Paulus schreiben kann: Ihr seid Christi Leib.

Gemeinde und Gemeinschaft

Gottes Liebe bewegt etwas in uns und in unserer Welt. Gottes Geist führt uns als Gemeinde zusammen. Auch wenn wir im einzelnen unterschiedliche Glaubensvorstellungen und Lebensstile haben, entsteht unter uns eine Gemeinschaft, die uns im Glauben und Leben bereichert und auch durch Krisen hindurch trägt.

Gottesdienst

Unser Gottesdienst ist von traditionellen liturgischen Formen geprägt. (Text s.u.)

Die gesprochenen Psalmen und Gebete, alte und neue Lieder, die Feier des Abendmahls und das Hören auf Lesungen und Predigt lassen uns zur Ruhe kommen und offen werden für das Hören auf Gott. Ebenso bringen wir unsere Sehnsüchte und Hoffnungen, unser Lob und unsere Bitten laut und im Stillen zum Ausdruck. (Gottesdienste )

Gelegentlich feiern wir auch Gottesdienste in freierer Form.

Verbundenheit

Eng verbunden sind wir mit den anderen lutherischen Kirchen in der Schweiz und weltweit. Der reformierten Kirche stehen wir ebenfalls sehr nahe. Wir sehen uns als Teil der ökumenischen Gemeinschaft aller Kirchen. (BELK  und Ökumene )

Martin Luther wollte, als er seinen Protest gegen die mittelalterliche Kirche formulierte, die Kirche nicht spalten, sondern sie von Grund auf reformieren, indem er sie auf die Basis der Schrift zurückführte. Daher nimmt die Bibel, die Heilige Schrift, die zentrale Position in der lutherischen Theologie ein. Alles andere ist der Schrift nachgeordnet. Allein aus der Bibel können wir Gottes Handeln und seine Person erfahren.

«Was Christum treibt» ist die Kernbotschaft der Bibel. Sie berichtet, wie sich Gott unser annimmt, allein aus Gnade, nicht weil wir irgendetwas selbst dazu tun könnten. Darum taufen wir auch schon kleine Kinder. Christus allein ist Grund dieser Gnade und damit unseres Heils und dieses Heil können wir allein im Glauben erfahren. In diesen vier «allein» (allein aus der Schrift, allein aus Gnade, allein durch den Glauben und allein durch Christus) ist lutherische Theologie bis heute gut zusammengefasst.

Der Gottesdienst orientiert sich an der Messe, der katholischen Gottesdienstordnung des Mittelalters, die Luther an die Erfordernisse evangelischer Theologie anpasste. Im reformierten Umfeld der Schweiz ist die Liturgie der entscheidende Unterschied zur Evangelisch-Reformierten Kirche, mit der wir theologisch weitgehend Einigkeit haben.